Eigentlich reise ich nicht zweimal an einen Ort, aber
Kapstadt ist es wert. Ich habe noch keinen anderen Ort auf der Welt gesehen,
der mich mehr fasziniert. Die Stadt ist umrahmt von Bergen bzw. ganzen
Gebirgsketten, wundervollen Stränden, Meer und einer einzigartigen Natur. Einige
andere Praktikantinnen und ich genossen Kapstadt in vollen Zügen: Wir wanderten
den Tafelberg (1085 Meter) hinauf und wieder herunter (den Muskelkater werde
ich in meinem Leben nie vergessen), wir haben typisch afrikanisch gegessen (viel Fleisch
mit Beilagen), musizierten spontan in „Mama Africa“ (einer Bar) gemeinsam mit
einer afrikanischen Band, machten einen Ausflug durch die weit angelegten
Weinlandschaften der Region, schlenderten durch die sehr bunte, lebhafte,
vielfältige Innenstadt und jagten am letzten Abend den Sonnenuntergang
hinterher, da man – wie in Afrika üblich – eben immer etwas spät dran ist.
Mein Highlight war das Wiedersehen meines damaligen
Projektes „T Bag Designs“. Hier stellen Frauen aus dem Township aus alten
Teebeuteln sehr tolle Kunstprodukte her. Ich hätte nie damit gerechnet, dass
mich alle wiedererkennen und so herzlich in Empfang nehmen würden. Bedrückt hat
mich jedoch, dass eine der Frauen aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem
Township-Leader vor kurzem erschossen wurde und nun 7 Kinder hinterlässt. In
dem Township arbeitete ich damals ebenso in einem weiteren Projekt für Kinder.
(2013) Meine Wandgestaltung... |
Was zur Zeit alle Kapstädter wohl am meisten beschäftigt ist
die Wasserknappheit. Seit drei Jahren hat es nicht mehr richtig geregnet und es
herrscht gerade die schlimmste Dürre seit über 100 Jahren. Für April ist der „Day
Zero“ berechnet worden - der Tag, an dem kein Wasser mehr aus dem Hahn kommen
wird. Aktuell gibt es eine 50 Liter-Regel pro Person pro Tag, d.h. zum Beispiel
eine max. Duschzeit von 1min30. Zudem steht man in einer Schüssel, um das
Wasser für die Klospülung verwenden zu können. In allen öffentlichen Toiletten
gibt es kein Wasser. Gespült wird mit anderen Flüssigkeiten oder nur „wenn es
wirklich notwendig ist“. Für die Hände stehen nur ein Desinfektionsmittel und
kein Wasser zur Verfügung. Überall wird dazu angehalten, jeden Tropfen Wasser
zu sparen. Eigentlich doch unvorstellbar so eine Situation, wenn man den Luxus
gegenübergestellt, in dem wir leben.
Viel Spaß liebe Sarah, ich freue mich sehr deine Beiträge hier zu lesen.
AntwortenLöschenIch wünsche dir ganz viel Spaß und hoffe wir sehen bzw. hören uns in 10 Monaten wieder.
Liebe Grüße aus Brandis
Andreas