Dienstag, 20. Februar 2018

Hello again: Einmal Kapstadt und zurück

Eigentlich reise ich nicht zweimal an einen Ort, aber Kapstadt ist es wert. Ich habe noch keinen anderen Ort auf der Welt gesehen, der mich mehr fasziniert. Die Stadt ist umrahmt von Bergen bzw. ganzen Gebirgsketten, wundervollen Stränden, Meer und einer einzigartigen Natur. Einige andere Praktikantinnen und ich genossen Kapstadt in vollen Zügen: Wir wanderten den Tafelberg (1085 Meter) hinauf und wieder herunter (den Muskelkater werde ich in meinem Leben nie vergessen), wir haben typisch afrikanisch gegessen (viel Fleisch mit Beilagen), musizierten spontan in „Mama Africa“ (einer Bar) gemeinsam mit einer afrikanischen Band, machten einen Ausflug durch die weit angelegten Weinlandschaften der Region, schlenderten durch die sehr bunte, lebhafte, vielfältige Innenstadt und jagten am letzten Abend den Sonnenuntergang hinterher, da man – wie in Afrika üblich – eben immer etwas spät dran ist.

 
 
 

Mein Highlight war das Wiedersehen meines damaligen Projektes „T Bag Designs“. Hier stellen Frauen aus dem Township aus alten Teebeuteln sehr tolle Kunstprodukte her. Ich hätte nie damit gerechnet, dass mich alle wiedererkennen und so herzlich in Empfang nehmen würden. Bedrückt hat mich jedoch, dass eine der Frauen aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem Township-Leader vor kurzem erschossen wurde und nun 7 Kinder hinterlässt. In dem Township arbeitete ich damals ebenso in einem weiteren Projekt für Kinder. 

(2013) Meine Wandgestaltung...
(2018) ...gibt es doch tatsächlich immer noch

Was zur Zeit alle Kapstädter wohl am meisten beschäftigt ist die Wasserknappheit. Seit drei Jahren hat es nicht mehr richtig geregnet und es herrscht gerade die schlimmste Dürre seit über 100 Jahren. Für April ist der „Day Zero“ berechnet worden - der Tag, an dem kein Wasser mehr aus dem Hahn kommen wird. Aktuell gibt es eine 50 Liter-Regel pro Person pro Tag, d.h. zum Beispiel eine max. Duschzeit von 1min30. Zudem steht man in einer Schüssel, um das Wasser für die Klospülung verwenden zu können. In allen öffentlichen Toiletten gibt es kein Wasser. Gespült wird mit anderen Flüssigkeiten oder nur „wenn es wirklich notwendig ist“. Für die Hände stehen nur ein Desinfektionsmittel und kein Wasser zur Verfügung. Überall wird dazu angehalten, jeden Tropfen Wasser zu sparen. Eigentlich doch unvorstellbar so eine Situation, wenn man den Luxus gegenübergestellt, in dem wir leben.

1 Kommentar:

  1. Viel Spaß liebe Sarah, ich freue mich sehr deine Beiträge hier zu lesen.
    Ich wünsche dir ganz viel Spaß und hoffe wir sehen bzw. hören uns in 10 Monaten wieder.

    Liebe Grüße aus Brandis
    Andreas

    AntwortenLöschen