Donnerstag, 8. März 2018

Auf Safari im Krüger Nationalpark


Ein großer Traum von mir ist wahr geworden. Ich durfte den Krüger Nationalpark mit seiner ganzen Artenvielfalt und wundervollen Landschaft sehen. Doch vorerst ein Schritt zurück…

Der Abschied von meiner Gastfamilie war genauso herzlich wie das Wiedersehen. Ich bin jederzeit wieder willkommen. Die Menschen sind mir hier sehr ans Herz gewachsen, fast wie eine zweite Familie. Der Anfang meiner alleinigen Weiterreise war jedoch ein wenig holprig. Das Gepäck konnte nicht durchgecheckt werden, was das Erreichen des Anschlussfluges fast unmöglich machte und zudem funktionierte meine Kreditkarte nicht mehr, wodurch ich mich allein und mittellos in der Pampa stehen sah. Den Anschlussflug schaffte ich mit einen Sprint durch die Flughafenhalle auf die Sekunde. Im Flieger lernte ich Nitsi kennen, die in Nelspruit lebt und mich glücklicherweise unentgeltlich mitnahm, da ich nur noch ein paar Rand im Portemonnaie hatte. Zudem kaufte sie mir etwas zu Essen, gab mir ihre Nummer – sollten weitere Probleme auftreten – und lud mich zu sich ein. Ich war völlig überwältigt von dieser Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit. In Deutschland würde mir die Vorstellung schwerfallen, dass jemand eine Fremde ohne Gegenleistung mitnimmt und einlädt. Das Kreditkartenproblem klärte sich immerhin später. Mit einer Französin, einer Schottin und einer Niederländerin aus dem Hostel sah ich die Umgebung von Nelspruit: Zahlreiche riesige Wasserfälle; flache weitläufige Landschaften, die von Steinen und afrikanischen Pflanzenarten überzogen waren; Flüsse, die gigantische rote Felsgesteine durchzogen und den Blyde River Canyon, den drittgrößten Canyon der Erde - eine Bergkette mit drei herausragenden nahezu runden Bergen, welche einen kleinen See umschloss und einen atemberaubenden Anblick von weit oben bot. Nur beim Lunch machte mir mein noch ausbaufähiges Englisch einen Strich durch die Rechnung. Anstelle von Snails hatte ich Snakes verstanden. So war mein Pancake nicht mit Schlangenfleisch, sondern mit Nacktschnecken gefüllt, die nach Muschelfleisch schmeckten. Zum Glück wurde ich erst nach dem Essen darüber aufgeklärt. Bei dem Gedanken wird mir jetzt noch schlecht. 

 
 
 
 
 
 
Der Krüger Nationalpark ist mit Worten fast nicht zu beschreiben. Das Areal zählt zu den größten Wildschutzgebieten in Afrika, welches bis auf die Straßen und kleinen Camps nahezu naturbelassen ist. Mehrere Pfade führen durch eine weitläufige Gegend aus weiten Wiesen, Sträuchern, Bäumen, Wasserstellen, gelb-roter Erde und Felsformationen. Die Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren ist mehr als beeindruckend. Wir hatten unglaubliches Glück alle der „Big 5“ (Elefant, Büffel, Rhino, Leopard und Löwe) sowie zahlreiche weitere Tiere sehen zu können. Kudus, Antilopen, Impalas, Zebras, Gnus, Hyänen etc. kreuzten hin und wieder die Straßen. Krokodile und Nilpferde waren an den meisten Wasserstellen zu finden. Nach einer Nachtsafari übernachteten wir in einem der im Park gelegenen Camps. Typisch für die südafrikanische Küche ist neben den zahlreichen Grillabenden ebenso Biltong, ein Trockenfleisch aus den Wildtieren, die hier leben. Der Krügerpark liegt im Übrigen im Malaria-Gebiet, wodurch ich täglich neben der Malaria-Prophylaxe eine Schicht aus Sonnen- und Mückenspray auftragen muss. Die Schönheit der Natur Afrikas ist das jedoch allemal wert!

 
 
 
 
 
 

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