Ein großer Traum von mir ist wahr geworden. Ich durfte den Krüger Nationalpark mit seiner ganzen Artenvielfalt und wundervollen Landschaft sehen. Doch vorerst ein Schritt zurück…
Der Abschied von meiner Gastfamilie war genauso herzlich wie
das Wiedersehen. Ich bin jederzeit wieder willkommen. Die Menschen sind mir
hier sehr ans Herz gewachsen, fast wie eine zweite Familie. Der Anfang meiner
alleinigen Weiterreise war jedoch ein wenig holprig. Das Gepäck konnte nicht
durchgecheckt werden, was das Erreichen des Anschlussfluges fast unmöglich
machte und zudem funktionierte meine Kreditkarte nicht mehr, wodurch ich mich
allein und mittellos in der Pampa stehen sah. Den Anschlussflug schaffte ich
mit einen Sprint durch die Flughafenhalle auf die Sekunde. Im Flieger lernte
ich Nitsi kennen, die in Nelspruit lebt und mich glücklicherweise unentgeltlich
mitnahm, da ich nur noch ein paar Rand im Portemonnaie hatte. Zudem kaufte sie
mir etwas zu Essen, gab mir ihre Nummer – sollten weitere Probleme auftreten –
und lud mich zu sich ein. Ich war völlig überwältigt von dieser
Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit. In Deutschland würde mir die Vorstellung
schwerfallen, dass jemand eine Fremde ohne Gegenleistung mitnimmt und einlädt. Das
Kreditkartenproblem klärte sich immerhin später. Mit einer Französin, einer
Schottin und einer Niederländerin aus dem Hostel sah ich die Umgebung von
Nelspruit: Zahlreiche riesige Wasserfälle; flache weitläufige Landschaften, die
von Steinen und afrikanischen Pflanzenarten überzogen waren; Flüsse, die
gigantische rote Felsgesteine durchzogen und den Blyde River Canyon, den
drittgrößten Canyon der Erde - eine Bergkette mit drei herausragenden nahezu
runden Bergen, welche einen kleinen See umschloss und einen atemberaubenden
Anblick von weit oben bot. Nur beim Lunch machte mir mein noch ausbaufähiges
Englisch einen Strich durch die Rechnung. Anstelle von Snails hatte ich Snakes
verstanden. So war mein Pancake nicht mit Schlangenfleisch, sondern mit
Nacktschnecken gefüllt, die nach Muschelfleisch schmeckten. Zum Glück wurde ich
erst nach dem Essen darüber aufgeklärt. Bei dem Gedanken wird mir jetzt noch
schlecht.
Der Krüger Nationalpark ist mit Worten fast nicht zu
beschreiben. Das Areal zählt zu den größten Wildschutzgebieten in Afrika,
welches bis auf die Straßen und kleinen Camps nahezu naturbelassen ist. Mehrere
Pfade führen durch eine weitläufige Gegend aus weiten Wiesen, Sträuchern,
Bäumen, Wasserstellen, gelb-roter Erde und Felsformationen. Die Artenvielfalt
an Pflanzen und Tieren ist mehr als beeindruckend. Wir hatten unglaubliches
Glück alle der „Big 5“ (Elefant, Büffel, Rhino, Leopard und Löwe) sowie
zahlreiche weitere Tiere sehen zu können. Kudus, Antilopen, Impalas, Zebras,
Gnus, Hyänen etc. kreuzten hin und wieder die Straßen. Krokodile und Nilpferde
waren an den meisten Wasserstellen zu finden. Nach einer Nachtsafari übernachteten
wir in einem der im Park gelegenen Camps. Typisch für die südafrikanische Küche
ist neben den zahlreichen Grillabenden ebenso Biltong, ein Trockenfleisch aus
den Wildtieren, die hier leben. Der Krügerpark liegt im Übrigen im
Malaria-Gebiet, wodurch ich täglich neben der Malaria-Prophylaxe eine Schicht
aus Sonnen- und Mückenspray auftragen muss. Die Schönheit der Natur Afrikas ist
das jedoch allemal wert!
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