Es ist schon interessant, was im Vergleich zu Deutschland an täglichen Aufgaben ansteht: Wo werde ich schlafen, wie komme ich von A nach B, was esse ich heute, wie repariere ich meine Schuhe oder wo bekomme ich benötigte Sachen her. Gar nicht so einfach, wenn der 20ste Laden noch immer nicht das erforderliche Produkt hat. Jetzt schätze ich erstmal das Online-Shopping daheim. Die Preise sind in Zimbabwe auch gigantisch. Alles ist teurer als in Deutschland, die Armut entsprechend groß, genau wie die Schere zwischen Arm und Reich. Die Menschen hier fragen stets, ob ich etwas zum Tauschen hätte. Eine Sonnencreme kostet z.B. 30 Dollar. Da bleibe ich doch lieber im Schatten.
An den Victoria Falls begann der nächste Abschnitt meiner
Reise. Simbabwe, Sambia, Malawi, Tansania und Kenia werde ich bis Ende März
durchreisen. In Simbabwe startete meine Reise mit einer 2-tägigen Wanderung
entlang der Victoria-Wasserfälle auf eigene Faust. Die Stille tut gut, da man
doch stets von Leuten in den Hostels umgeben ist. Die Wasserfälle boten einen
atemberaubenden Anblick. Kilometerweit zieht sich die Kette an riesigen, laut
rauschenden Wasserfällen entlang einer gigantischen Schlucht. Aufgrund der
Gicht der Wasserfälle regnet es hier bei purem Sonnenschein sehr stark. Neben
der Wanderung konnte ich mir einen Helikopterflug über die Wasserfälle nicht
entgehen lassen. Dieses Naturwunder von oben zu sehen, war es wirklich wert! Auch
das Erleben der afrikanischen Kultur kommt nicht zu kurz – insbesondere bei
Musik, Tanz und leckerem Essen. Die Spezialität hier: Mopani-Worms - gebratene,
sehr reichhaltige Raupen, die jedoch sehr trocken und relativ geschmacklos
sind.
Mit einer Gruppe von 16 jungen Frauen setzte ich meine Reise
von den Victoria Falls nach Sambia fort. Wir sind mit einem gigantischen
Landrover-Bus unterwegs und campen jeden Tag an einem anderen Ort. Alles geht
Hand in Hand. Zeltlager aufbauen, kochen, abwaschen, aufräumen, zusammenpacken
und weiter. Die grüne, kaum belebte Landschaft ist fast ausschließlich bedeckt
von hohen Wiesen, Sträuchern und Bäumen. Hin und wieder tauchen einige kleine
Dörfchen mit Lehm- und Ziegelhäusern auf sowie ein paar Stände aus Stroh an der
Straße, an denen z.B. Kartoffeln verkauft werden. Dieses Bild erstreckt sich in
Sambia hunderte Kilometer weit. Einige der Camps, in denen wir übernachten,
befinden sich mitten in der Wildnis. D.h. es gibt keine Zäune, die das Areal
von den Wildtieren abgrenzen. Das ist dann doch auch für mich ein wenig zu
abenteuerlich. Am Tag über ist es eigentlich sicher. Bis auf einige Affen und
Skorpione, gibt es kaum Besucher im Camp. In der Nacht dagegen darf das Zelt
nicht verlassen werden. Man würde u.a. auf Elefanten, Löwen und Hippos treffen.
Flusspferde gelten als gefährlichste Tierart Afrikas und auch Löwen, die sich
nachts neben den Zelten zum Schlafen legen, möchte man nicht begegnen.
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