Mittwoch, 18. April 2018

Ent_Spannung in Pokhara


Wer sich in Nepal nach einer Auszeit von den vielen Eindrücken sehnt, ist in Pokhara genau richtig. Die zweitgrößte Stadt Nepals ist das gesamte Gegenteil von Kathmandu. Am Phewa-See gelegen und von Bergketten umrahmt, lädt der Ort u.a. zum Paddeln, Radfahren, Paragliden, Meditieren und Wandern ein. Bei Spaziergängen am See und in der Stadt sammelte ich vielfältige Eindrücke von der Gegend: Frauen waschen an Wasserstellen zwischen den Reisfeldern Wäsche; viele freilebende Hunde und Kühe laufen einem über den Weg; die Menschen leben in z.T. sehr armen Verhältnissen, aber wirken zufrieden und ausgeglichen und grüßen stets mit einem freundlichen, gütigen Lächeln und in den Genuss von Strom, Internet oder Warmwasser zu kommen ist meist Glückssache.

 
 

Die nepalesische Küche ist im Übrigen sehr gesund. Typisches Essen sind zum Beispiel „Dhal Bhat“ (Reis mit Linsen) sowie „Momos“ (gefüllte Teigtaschen). Dazu gibt es meist Beilagen, wie z.B. verschiedene Currys, Spinat und Papadams (dünne frittierte Fladen aus Linsenmehl).
 

Eines der ent_spannendsten Erfahrungen auf meiner bisherigen Reise war ein 10-tägiger Aufenthalt in einem auf einem Berg gelegenen Yoga-Zentrum fernab der Straße. Da die meisten der hier lebenden Menschen kaum ein Wort Englisch verstehen, verständigt man sich meist mit Händen und Füßen. Die Tage haben eine feste Struktur – bestehend aus Meditationen, Yoga, Schlamm- und Dampfbädern, gesunder (ausschließlich vegetarischer) Ernährung und Chanting. Letzteres sind gebetsartige sich stets wiederholende Gesänge, die mit Trommeln, Rasseln sowie Schellen begleitet werden und zu denen ebenso getanzt werden kann. Diese und andere Formen der Meditation werden auch als Mantren bezeichnet. Das sind heilige Worte oder Verse, die gesprochen, gesungen, geflüstert oder gedacht werden. Neben dem Singen meditierten wir ebenso mit Gebetsketten (Mala’s) oder mit Kerzenlicht. Das Om-Zeichen ist überall präsent. Es verkörpert bei den Hindus und Buddhisten je nach Religion die höchste Gottesvorstellung oder die Gegenwart des Absoluten. Es ist schwierig zu beschreiben, da man hiervon in den Meditationen eher eine Vorstellung bekommt. Ich würde sagen, dass die Vibration des Klangs, der gegenwärtige Moment und die Verbundenheit mit der Umgebung damit fokussiert werden und man lernt, seine Sinne bewusster wahrzunehmen.
 
Beim Yoga war ich immer wieder erstaunt, in wie viele Richtungen sich ein Körper biegen lässt – selbst meiner. Bereits nach 4 Tagen hat man so an Stärke, Flexibilität, Balance und Ausgeglichenheit gewonnen, wie ich es mir bei keiner anderen Sportart vorstellen könnte. Und so anstrengend es auch war, mit den Bergen und dem See im Hintergrund hat man jeglichen Schmerz schnell vergessen. 
 
 

… Sehr lustig anzusehen war auch die morgendliche Nasenreinigung. Alle stehen in einer Reihe und gießen sich mit einer kleinen Gießkanne – den Kopf zur Seite geneigt – Wasser in ein Nasenloch bis es aus dem anderen wieder rausfließt. Mit dem anschließenden Lachyoga hatte man damit immer einen sehr amüsanten Start in den Tag.

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