Donnerstag, 21. Juni 2018

Vom Backpacker zum Millionär in Vietnam


Von Ho Chi Minh City im Süden bis nach Hanoi im Norden führte unsere Reise einmal quer durch Vietnam. Es ist eine andere Art zu reisen mit der ganzen Flut an Eindrücken für die recht kurze Zeit in dem Land. Weniger ist eben doch mehr, wenn man einen Ort, dessen Kultur und Mentalität der Menschen richtig erleben möchte. Zu Fuß, per Bus, Fahrrad, Rikscha, Boot, Nachtzug und Motorroller wagten wir uns durch den vietnamesischen Verkehr. Ein wirkliches System gibt es nicht. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. So unübersichtlich und unkoordiniert es auch ist, funktioniert es mit verhältnismäßig wenigen Unfällen. Die wenigen Ampeln scheinen nur der Dekoration zu dienen. Ob grün oder rot, alles ist immer in Bewegung. Über die breiten Straßen gehen zu müssen kostet einiges an Nerven. Lücken abpassen und einfach laufen... Der Verkehr weicht aus – zumindest hofft man darauf. Doch nicht nur auf der Straße herrscht Trubel. Beeindruckend waren auch die schwimmenden Märkte auf dem Mekong Delta. Händler verkaufen u.a. Obst, Gemüse, Suppe und Kaffee aus kleinen Paddel- und Fischerbooten, wuschen darauf Wäsche oder schliefen in Hängematten - wie eine kleine Stadt auf dem Wasser. Gezahlt wird im Übrigen in vietnamesischen Dong. Bei einem Wechselkurs von ca. 1:25.000 (EUR/VND) ist in Vietnam wohl nahezu jeder Millionär.☺

 
 
 

Ein beeindruckender Halt unserer Reise waren die Tunnel von Cu Chi nahe Vietnams größter Stadt Ho Chi Minh City. In dem ursprünglich 200 km langen Tunnelsystem hielten sich vietnamesische Partisanen im Vietnamkrieg versteckt. Auf 3 Ebenen bildeten sie unter der Erde u.a. Schulen, Lazarette, Büros und Schlafgelegenheiten wie in einer kleinen Stadt. Die Einrichtungen waren mittels kleiner Tunnel (60x80 cm) miteinander verbunden. Trotz mehrmaliger Versuche gelang es den Amerikanern nicht die Tunnel zu zerstören – weder durch Fluten, Bomben oder Giftgas. Noch heute sind einige Teile der Tunnelanlage erhalten geblieben. In die Tunnel hinein gelangte man über winzige mit Laub bedeckte Holzluken, welche von außen kaum zu sehen waren. Platzangst durften die Menschen früher nicht haben. 

Besonders angetan hat es mir der eher ruhigere Ort Hoi An. Unzählige bunte Laternen zieren hier die Häuser, Gassen und Bäume, wodurch ein ganz besonderes Flair in der direkt am Fluss gelegenen kleinen Altstadt entsteht. Die schmalen und kunstvoll gestalteten Häuser reihen sich dicht aneinander, Frauen tragen mit Obst gefüllte Körbe über den Schultern, schmale Boote paddeln auf dem von Palmen umrahmten Fluss und Männer angeln an dessen Ufer. Vor allem nachts beeindruckt das Lichtermeer der auf dem Wasser schwimmenden Laternen während man über die alten Brücken der Stadt geht.
 
 
 

Den Rest der Zeit genossen wir die Schönheit des Landes entlang der zahlreichen Reisfelder, der gigantischen Meeresbuchten und einheimischen Dörfer. Nur der Gesundheitszustand der Gruppe war eher schwankend, da die Hitze und die vietnamesische Küche einigen doch recht zugesetzt haben.

 
 
 

1 Kommentar:

  1. Hi Sarah,
    ich wurde neulich auf deinen Blog aufmerksam gemacht. Sehr stark, da bekommt man direkt Lust selbst zu verreisen. Viel Spaß noch und genieß die freie Zeit.
    Liebe Grüße aus Leipzig
    Philipp

    AntwortenLöschen