Von Ho Chi Minh City im Süden bis nach Hanoi im Norden
führte unsere Reise einmal quer durch Vietnam. Es ist eine andere Art zu reisen
mit der ganzen Flut an Eindrücken für die recht kurze Zeit in dem Land. Weniger
ist eben doch mehr, wenn man einen Ort, dessen Kultur und Mentalität der
Menschen richtig erleben möchte. Zu Fuß, per Bus, Fahrrad, Rikscha, Boot,
Nachtzug und Motorroller wagten wir uns durch den vietnamesischen Verkehr. Ein
wirkliches System gibt es nicht. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. So unübersichtlich und unkoordiniert es auch
ist, funktioniert es mit verhältnismäßig wenigen Unfällen. Die wenigen Ampeln
scheinen nur der Dekoration zu dienen. Ob grün oder rot, alles ist immer in Bewegung.
Über die breiten Straßen gehen zu müssen kostet einiges an Nerven. Lücken
abpassen und einfach laufen... Der Verkehr weicht aus – zumindest hofft man
darauf. Doch nicht nur auf der Straße herrscht Trubel. Beeindruckend waren auch
die schwimmenden Märkte auf dem Mekong Delta. Händler verkaufen u.a. Obst,
Gemüse, Suppe und Kaffee aus kleinen Paddel- und Fischerbooten, wuschen darauf
Wäsche oder schliefen in Hängematten - wie eine kleine Stadt auf dem Wasser.
Gezahlt wird im Übrigen in vietnamesischen Dong. Bei einem Wechselkurs von ca.
1:25.000 (EUR/VND) ist in Vietnam wohl nahezu jeder Millionär.☺
Ein beeindruckender Halt unserer Reise waren die Tunnel von Cu Chi nahe Vietnams
größter Stadt Ho Chi Minh City. In dem ursprünglich 200 km langen Tunnelsystem hielten sich vietnamesische
Partisanen im Vietnamkrieg versteckt. Auf 3 Ebenen bildeten sie unter der Erde
u.a. Schulen, Lazarette, Büros und Schlafgelegenheiten wie in einer kleinen
Stadt. Die Einrichtungen waren mittels kleiner Tunnel (60x80 cm) miteinander
verbunden. Trotz mehrmaliger Versuche gelang es den Amerikanern nicht die
Tunnel zu zerstören – weder durch Fluten, Bomben oder Giftgas. Noch heute sind einige
Teile der Tunnelanlage erhalten geblieben. In die Tunnel hinein gelangte man
über winzige mit Laub bedeckte Holzluken, welche von außen kaum zu sehen waren.
Platzangst durften die Menschen früher nicht haben.
Besonders angetan hat es mir der eher ruhigere Ort Hoi An. Unzählige bunte Laternen zieren hier die Häuser, Gassen und Bäume, wodurch ein ganz besonderes Flair in der direkt am Fluss gelegenen kleinen Altstadt entsteht. Die schmalen und kunstvoll gestalteten Häuser reihen sich dicht aneinander, Frauen tragen mit Obst gefüllte Körbe über den Schultern, schmale Boote paddeln auf dem von Palmen umrahmten Fluss und Männer angeln an dessen Ufer. Vor allem nachts beeindruckt das Lichtermeer der auf dem Wasser schwimmenden Laternen während man über die alten Brücken der Stadt geht.
Hi Sarah,
AntwortenLöschenich wurde neulich auf deinen Blog aufmerksam gemacht. Sehr stark, da bekommt man direkt Lust selbst zu verreisen. Viel Spaß noch und genieß die freie Zeit.
Liebe Grüße aus Leipzig
Philipp