Weite grüne Wiesen, Berge so weit das Auge reicht, heiße
Quellen umrahmt von Regenbögen und Schafe, viele Schafe! So begrüßte uns
Neuseeland als wir unsere Tour mit dem Camper quer durch das Land starteten.
Eine atemberaubende Landschaft, die nur noch dadurch schöner wurde, da mich
Freunde von daheim besuchten.
Unser Abenteuer auf der Nordinsel von Neuseeland beginnend,
führte unsere Reise von Auckland nach Mittelerde zum Filmset von ‚Herr der
Ringe‘ und ‚Der Hobbit‘. Ich dachte nur einige Kulissen und Requisiten
vorzufinden, aber ‚Auenland‘ ist tatsächlich wie ein kleiner Ort zwischen
grünen weiten Hügeln mitten im Nirgendwo von Neuseeland. Doch das ist nur einer
von nicht wenigen Orten, welcher sich als Filmkulisse anbietet. Auf unserer Wanderung
zur weltweit größten heißen Quelle, dem Frying Pan Lake, sah man bereits von weitem
dampfende nach Schwefel riechende Wolken über den Wäldern aufsteigen. Das
vulkanische Gebiet – auch Waimangu Volcanic Valley genannt – entstand durch den
Ausbruch des Mt. Tarawera 1886 und beeindruckt mit zahlreichen Geysiren,
rauchenden Erdspalten und heißen Gewässern. Es sah aus wie im Film, wie sich
die Nebelschwaden über Wälder, Täler und Seen zogen; heiße Wasserfontänen aus
der Erde spritzten und siedende Flüsse mit bunten Ablagerungen sich über den
schlammigen Boden schlängelten. Neben diesem findet man in Neuseeland einige
weitere aktive Vulkane, wie den Mt. Ngauruhoe, welcher auch als Schicksalsberg
aus ‚Der Herr der Ringe‘ bekannt ist. Bunte karge Sträucher, von grünem und
rotem Moos bewachsene Steine, über Hügel führende weite Wege und schneebedeckte
Berge am Horizont prägen das zum kulturellen Erbe der Maori (die Ureinwohner
Neuseelands) gehöhrende Landschaftsbild.
'Auenland' |
'Frying Pan Lake': weltweit größte heiße Quelle |
Mt. Ngauruhoe: Schicksalsberg aus 'Der Herr der Ringe' |
Von einem Naturspektakel zum nächsten wartete ein ganz
besonderes Abenteuer im Ruakuri Cave – auch als Glühwürmchenhöhle bekannt –
auf uns. Mit Neoprenanzug, Helm und Reifen ausgestattet kletterten und rafteten
wir drei Stunden durch eine dunkle von Wasser durchspülte Felshöhle. Sich in
den schmalen Gängen der Höhle treiben lassend, konnte man unzählige kleine
blaue Lichter an der Decke bestaunen. Das Lichtermeer, das an einen
Sternenhimmel erinnerte, kommt von kleinen Glühwürmchen, welche den ganzen Weg
bis zum Tunnelausgang zierten. Es war unglaublich, was die Natur hier tausende
Jahre geformt hat.
Foto: The Legendary Black Water Rafting Co. |
Foto: The Legendary Black Water Rafting Co. |
Doch nicht nur die Nordinsel beeindruckt mit
Naturphänomenen. Unsere Reise auf der Südinsel fortsetzend, sahen wir
zahlreiche türkisblaue Seen, sich darin spiegelnde mit Schnee bedeckte
Gebirgsketten, weite karge Wiesen, von grünen Wäldern überzogene Hügel und
natürlich Schafe. (Auf jeden der ca. 4,8 Mio. Einwohner Neuseelands kommen 8
Schafe.) Der für mich schönste Ort war der mitten in der Natur gelegene Lake
Tekapo. Von dem daneben liegenden Mt. John hatte man einen wunderschönen
360°-Panorama-Blick auf die kilometerweite Seen- und Gebirgslandschaft. Die
Südinsel Neuseelands ist wirklich ein hübsches, ruhiges Fleckchen Erde und der
ideale Ort, um atemberaubende und weitestgehend unberührte Natur bestaunen zu
können.
Den Abschluss unserer Reise bildete u.a. der Besuch der steilsten Straße der Welt – der Baldwin-Street in Dunedin – mit einem Winkel von 19,3 Grad bzw. einer 35%- Steigung. Mit Schwung kann es das ein oder andere Fahrzeug bis hoch schaffen. Den Camper haben wir dann aber doch lieber unten stehen lassen. :)
Bald
heißt es von meinen Freunden und dem winterlichen Neuseeland Abschied zu nehmen
und ab ins Warme. Auch wenn die 3 Wochen Camping zur hier kältesten Jahreszeit
jeden Schnupfen wert waren, lasse ich mir jetzt erstmal die Sonne auf den Bauch
scheinen. Nächster Halt: Fidschi-Inseln!!!
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