Donnerstag, 29. März 2018

Quer durch Afrika: Tansania

Die Gegend wird von Land zu Land schöner. Tansania unterscheidet sich von den anderen Ländern durch die vielen Berge und Wälder. Wir waren in einem Baobab-Wald, in dem wahre Baumriesen stehen, die einen daneben winzig wirken lassen. Tief stehende Wolken zogen dabei zwischen den über tausend Jahre alten Bäumen und den grün bedeckten Bergen hindurch. Die meisten Menschen - sowohl die Männer als auch Frauen - tragen afrikanische Gewänder. Auch die Orte in der Gegend kann man beispielsweise nicht mit Südafrika vergleichen, welches im Vergleich zu Tansania sehr touristisch ist. Das sind zwei völlig verschiedene Welten. 


Was könnte man sich schöneres vorstellen, als mit einem Kaffee auf einer Schaukel, die zwischen zwei Palmen gespannt ist, mit Blick zum Meer in den Tag zu starten? Ich genieße solche Momente hier unterwegs sehr – genau wie unseren Ausflug nach Sansibar. An dem weißen, langen Sandstrand mit dem klaren türkisblauen Wasser und purem Sonnenschein fühlten wir uns wie im Paradies. Noch schöner war jedoch mal wieder in einem Bett schlafen sowie leckeren Kaffee und Eiscreme genießen zu können. Wie sehr man Dinge schätzen kann, die für einen zu Hause doch so selbstverständlich sind. Das war eine schöne Abwechslung nach mehreren Wochen Camping in der Wildnis.  


Ein weiteres Abenteuer in Tansania war unsere Safari in der Savanne Serengeti sowie in dem Einbruchkrater Ngorongoro. Durch Schlamm, Geröll und Schlaglöcher raste der Fahrer mit einem Tempo, dass sogar mir schlecht wurde. In der grünen weiten Landschaft zeichneten sich mehrere Siedlungen mit runden Stroh- und Lehmhütten der hier lebenden Volksgruppe der Massai ab. Der Anblick der Menschen hier fasziniert mich sehr: Die farbenfrohen Gewänder, die Stöcke und Speere, die mit schwerem Schmuck behangenen Ohren und weiten Ohrlöchern sowie die weißen Bemalungen auf der Haut. Die Camps waren mitten in der Wildnis – ohne Zaun und ohne Strom. In der Nacht aus dem Zelt zu gehen ist daher eher ungünstig. Uns besuchten beispielsweise Hyänen in der ersten und Büffel in der zweiten Nacht. Ich schau mir die Tiere dann doch lieber am Tag aus dem Land-Rover an… Interessant fand ich, wie nah die verschiedenen Tierarten beieinander leben – ob Fleisch- oder Pflanzenfresser. Zudem hatten wir wieder das Glück an beiden Tagen die Big 5 (Löwe, Büffel, Elefant, Leopard und Nashorn) neben zahlreichen anderen Tieren sehen zu können. 

 
 
 

Heute endet unsere Gruppenreise in Kenia (Nairobi) und morgen startet für mich ein neues Kapitel in Asien... Auf geht’s nach Nepal!

Donnerstag, 22. März 2018

Quer durch Afrika: Malawi


Langsam füllt sich der Reisepass mit Stempeln. Von Sambia aus überquerten wir die Grenze nach Malawi, das sich von der Landschaft her nicht großartig von Sambia unterscheidet. Unser erster Tag begann turbulent. Ein Motorrad fuhr in unseren Bus. Der Mitfahrer lag regungslos auf der Straße. Eine riesige Menschentraube versammelte sich um die Unfallstelle. Zwischen beiden Fahrern gab es ein Wortgefecht, andere Männer wurden gegenüber unserem Fahrer handgreiflich. Anspannung lag in der Luft – auch bei uns 16 Frauen im Bus, da wir mitten im Nirgendwo standen - von hunderten malawischen Männern umgeben. Wir verriegelten alle Türen bis die Polizei eintraf. Die Polizei glaubte dem von uns geschilderten Hergang, da der Fahrer betrunken war, und lies uns weiterfahren. Die nächsten Tage verbrachten wir am Malawi-See und lernten das Leben der Einheimischen vor Ort kennen. Hier herrscht große Armut. Die Kinder haben Wasserbäuche und werden mit mindestens 130 anderen Kindern von einem Lehrer in einem winzigen Klassenzimmer unterrichtet. Doch die Freude und Dankbarkeit der Menschen hier vor Ort ist dagegen groß. Der Malawi-See wird im Übrigen als Sternensee bezeichnet, da die Fischer nachts angeln und die vielen Lampen auf dem See aussehen wie Sterne. Auch am Tag bietet der See einen wunderschönen Anblick, der zum Tauchen, Paddeln, Schnorcheln oder Klippenspringen einlädt. Ein weiteres Highlight war ebenso eine Wanderung auf Livingstonia, welche einen schönen Ausblick auf die gesamte Gegend bot, sowie zum Manchewe Wasserfall, welchen wir u.a. auf einem Felsvorsprung direkt hinter dem Wasserfall bewundern konnten. Hier wird im Übrigen nach dem Motto „Hakuna Matata“ gelebt – „Es gibt kein Problem.“ Daher läuft hier alles ein wenig entspannter und was heute nicht wird, wird morgen oder eben ein andermal. :)

 
 
 
 
 
 
 

Donnerstag, 15. März 2018

Quer durch Afrika: Simbabwe und Sambia


Es ist schon interessant, was im Vergleich zu Deutschland an täglichen Aufgaben ansteht: Wo werde ich schlafen, wie komme ich von A nach B, was esse ich heute, wie repariere ich meine Schuhe oder wo bekomme ich benötigte Sachen her. Gar nicht so einfach, wenn der 20ste Laden noch immer nicht das erforderliche Produkt hat. Jetzt schätze ich erstmal das Online-Shopping daheim. Die Preise sind in Zimbabwe auch gigantisch. Alles ist teurer als in Deutschland, die Armut entsprechend groß, genau wie die Schere zwischen Arm und Reich. Die Menschen hier fragen stets, ob ich etwas zum Tauschen hätte. Eine Sonnencreme kostet z.B. 30 Dollar. Da bleibe ich doch lieber im Schatten.

An den Victoria Falls begann der nächste Abschnitt meiner Reise. Simbabwe, Sambia, Malawi, Tansania und Kenia werde ich bis Ende März durchreisen. In Simbabwe startete meine Reise mit einer 2-tägigen Wanderung entlang der Victoria-Wasserfälle auf eigene Faust. Die Stille tut gut, da man doch stets von Leuten in den Hostels umgeben ist. Die Wasserfälle boten einen atemberaubenden Anblick. Kilometerweit zieht sich die Kette an riesigen, laut rauschenden Wasserfällen entlang einer gigantischen Schlucht. Aufgrund der Gicht der Wasserfälle regnet es hier bei purem Sonnenschein sehr stark. Neben der Wanderung konnte ich mir einen Helikopterflug über die Wasserfälle nicht entgehen lassen. Dieses Naturwunder von oben zu sehen, war es wirklich wert! Auch das Erleben der afrikanischen Kultur kommt nicht zu kurz – insbesondere bei Musik, Tanz und leckerem Essen. Die Spezialität hier: Mopani-Worms - gebratene, sehr reichhaltige Raupen, die jedoch sehr trocken und relativ geschmacklos sind.

 
 
 
 
 
 

Mit einer Gruppe von 16 jungen Frauen setzte ich meine Reise von den Victoria Falls nach Sambia fort. Wir sind mit einem gigantischen Landrover-Bus unterwegs und campen jeden Tag an einem anderen Ort. Alles geht Hand in Hand. Zeltlager aufbauen, kochen, abwaschen, aufräumen, zusammenpacken und weiter. Die grüne, kaum belebte Landschaft ist fast ausschließlich bedeckt von hohen Wiesen, Sträuchern und Bäumen. Hin und wieder tauchen einige kleine Dörfchen mit Lehm- und Ziegelhäusern auf sowie ein paar Stände aus Stroh an der Straße, an denen z.B. Kartoffeln verkauft werden. Dieses Bild erstreckt sich in Sambia hunderte Kilometer weit. Einige der Camps, in denen wir übernachten, befinden sich mitten in der Wildnis. D.h. es gibt keine Zäune, die das Areal von den Wildtieren abgrenzen. Das ist dann doch auch für mich ein wenig zu abenteuerlich. Am Tag über ist es eigentlich sicher. Bis auf einige Affen und Skorpione, gibt es kaum Besucher im Camp. In der Nacht dagegen darf das Zelt nicht verlassen werden. Man würde u.a. auf Elefanten, Löwen und Hippos treffen. Flusspferde gelten als gefährlichste Tierart Afrikas und auch Löwen, die sich nachts neben den Zelten zum Schlafen legen, möchte man nicht begegnen.