Sonntag, 8. April 2018

Namaste: Willkommen in Nepal

Das zweite Kapitel meiner Reise hat begonnen: Asien. Afrika war beeindruckend, aber nach fast zwei Monaten quer durch diesen Kontinent kommt mir der Kulturwechsel sehr entgegen. Bis zu dem Moment als ich auf dem Flughafen in Nepal ankam, hatte ich nicht die geringste Vorstellung, wie ich die nächsten zwei Monate gestalten, wo ich übernachten oder hinreisen werde - mit Absicht. Ich wollte mich einfach treiben und von dem Land mitreißen lassen. Mit meiner Planlosigkeit war ich nicht allein. In den Hostels traf ich viele Backpacker, die Nepal ebenso auf diese Art bereisen.
Die ersten Tage verbrachte ich in Kathmandu – eine sehr hektische Stadt, mit vielen sehr eng gebauten Häusern und einem (für mich) nicht zu durchschauenden Verkehrssystem. Die Schäden des Erdbebens sind überall in der Stadt noch deutlich zu sehen. Geröll, Schutt, beschädigte Gebäude und Baustellen prägen das Stadtbild. Die meisten Menschen tragen Mundschutz, da Kathmandu wie von einer Staubglocke überdeckt ist. Und dennoch ist die Stadt in all dem Grau bunt. Nepalesische Gebetsfahnen schmücken die Straßen, die Menschen zeichnet eine eher zurückhaltende, aber sehr freundliche Art aus und die kulturelle Vielfalt ist einfach nur beeindruckend. Da die meisten Menschen hier dem Buddhismus oder Hinduismus angehören, befinden sich zahlreiche Tempelanlagen in der Stadt – u.a. auch die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Bouddhanath Stupa sowie Swayambhu (auch Affentempel genannt) als wichtigste buddhistische Heiligtümer Nepals.

 
 

Ein sehr prägendes Ereignis war der Besuch der hinduistischen Hauptverbrennungsstätte am für die Hindus heiligen Bagmati-Flusses (ein Nebenfluss Ganges). Die Beisetzungen sind öffentlich und von zahlreichen Menschen (Angehörige, Touristen, Mönche, …) besucht. Bereits auf der Brücke des Flusses schlägt einem der Geruch von verbranntem, süßlich-riechendem Fleisch in die Nase. Die in Leinen gehüllten Toten werden zum Teil mit dem Wasser des Flusses gewaschen und anschließend auf Holzscheiten verbrannt. Der Geruch sowie der Anblick, wie die Toten nach einer Weile im Feuer mit Stöcken gewendet werden, gingen mir noch einige Zeit nach. Die Überreste, wie Asche, Kleidung, Knochen, Schmuck o.ä. werden dem Fluss übergeben.

 

Wer einige Tage in Kathmandu verbracht hat, weiß, wie schnell man sich nach einem ruhigeren Ort in Nepal sehnt. So geht meine Reise weiter nach Pokhara.

1 Kommentar:

  1. Das mit der Verbrennung ist allgemein bekannt und üblich für dieses Land und die Religion. Gibt es dennoch Vorschriften, vor allem wegen Hygiene. Weiter Flussabwärts baden die Menschen im Fluss

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