Samstag, 30. Juni 2018

Auf zu neuen Ufern

Drei Monate Asien liegen hinter mir. Die letzten Wochen in Südostasien waren wohltuend für die Sinne, die Zeit davor in Nepal für das Herz. Nun bin ich gespannt, was mich in Australien erwarten wird. Aber kurz ein Blick zurück auf die letzten Tage in Laos und Thailand…
So schön auch Kambodscha und Vietnam waren, die Landschaft und Mentalität der Menschen in Laos waren für mich um einiges eindrucksvoller. Das Land strahlt eine tiefe Ruhe (vergleichbar zu Nepal) aus und ist ebenfalls buddhistisch geprägt. Der Straßenverkehr ist nicht so hektisch, die Leute wirkten auf mich zurückhaltender und freundlicher und es gibt viel unberührte Natur. Vor allem Vang Vieng und Luang Prabang beeindruckten mit einer traumhaften Kulisse: Von dichtem Grün umgebene, direkt an Flüssen gelegene und von Bergpanoramen umrahmte Orte mit zahlreichen Tempeln und großen Nachtmärkten. Und mitten auf dem Nachtmarkt irgendwo in Laos treffe ich doch zufällig einen Freund aus Deutschland. Schon einige Male habe ich auf dieser Reise bereits aus anderen Ländern bekannte Menschen wiedergetroffen, aber noch keinen von Daheim. So groß die Welt auch ist, so klein scheint sie mir manchmal und es war schön mal wieder ein vertrautes Gesicht zu sehen. 

Auf der 2-tägigen Bootsfahrt über den von grünen Hügeln umgebenen breiten braunen Mekong Richtung Thailand gab es eine Kostprobe, die ich bislang nur aus dem Fernsehen kannte: 1000-jährige Eier. Mit einem Gemisch aus Asche, Kalk, Limettensaft, Reisspelzen, Wasser und Salz werden die Eier in einem in der Erde vergrabenen Tongefäß bis zu 100 Tage fermentiert. Mit ihrer rosa-farbigen Schale sehen die Eier von außen eigentlich ganz gut aus. Das Ei selbst ist jedoch schwarz-grün-orange, hat eine geleeartige Konsistenz und riecht stark nach Ammoniak. Der leicht salzig-faulige Geschmack war auch anfangs gar nicht so schlimm wie gedacht, nur der strenge langanhaltende Nachgeschmack war bei dem Wellengang auf dem Fluss für meinen Magen dann doch grenzwertig. 

Ein schöner Abschluss meiner Zeit in Asien war eine kleine Wander- und Klettertour durch den Regenwald bei Chiang Mai. Hier traf ich eine chinesische Familie, welche ihren Jahresurlaub hier verbrachte. Wie die meisten Chinesen haben sie nur 10 Urlaubstage für das gesamte Jahr. Ein Sabbatjahr, wie es mir vergönnt ist, wäre unvorstellbar. Wie dankbar ich bin, dass es diese Möglichkeit in Deutschland gibt und mein Arbeitgeber mir dieses Vorhaben ermöglicht hat!


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